Der Angriff des
Robert-Koch-Institutes auf das Werk
von Prof. Dr. phil. Günther Enderlein
im Jahr 1952 – Seite I
Der massive und letzthin erfolgreiche Angriff des Robert-Koch-Institutes
auf das Lebenswerk von Prof. Dr. Günther Enderlein dürfte in der
Geschichte der Bundesrepublik seinesgleichen suchen.
Einen Auslandsaufenthalt von Prof. Dr. Enderlein ausnutzend führt das
Landesgesundheitsamt Berlin in Zusammenarbeit mit dem ebenfalls dort
ansässigen Robert-Koch-Institut eine Kontrolle in der
Herstellungsabteilung des IBICA Institutes durch. Die Ergebnisse dieser
„Kontrolle“ werden von den beiden genannten Stellen ausgegeben als
„Unterlagen zur Information über den Fall Enderlein, bestimmt für
westdeutsche wissenschaftliche Kreise und als Basis zur Publikation“.
Ein Photo einer Ampulle, in der sich – angeblich! – ein Fliegenkopf
befinden soll, wird der Illustrierten „Stern“ zur Verfügung gestellt.
Der Kontrolle des Institutes vorausgegangen war eine Radiosendung bei
RIAS Berlin, 16. 1. 1952, 23.10 Uhr.
Mit der vorgeschobenen Behauptung hatten sie sich allerdings den
Falschen ausgesucht, war Prof. Dr. Enderlein doch damals einer der
bedeutendsten Entomologen Europas, mit einer Liste von 381 (!)
Aufsätzen in dem Gebiet.
In einem späteren Prozeß vor dem Verwaltungsgericht Berlin wurde Prof.
Henneberg, der Direktor des Robert-Koch-Institutes, von Prof. Enderlein
aufgefordert, die entsprechende Ampulle, auf die sich der Angriff des
RK-Institutes maßgeblich stützte, in der Verhandlung vorzulegen. Prof.
Henneberg quittierte diese Anforderung des zentralen Beweisstückes mit
der Feststellung, „der Inhalt der Ampulle ist verdunstet“.
Es handelt sich, wohlgemerkt, um eine abgeschmolzene Glasampulle!
Der Angriff hatte, wie wir heute vermuten, in erster Linie das Ziel, daß man
seitens Prof. Hennebergs dahinterkommen wollte, w i e die Präparate von
Prof. Enderlein im IBICA-Institut hergestellt werden. Entsprechende
Hinweise dazu finden sich in der damaligen Korrespondenz, in der auf die
Aussage entsprechender Zeugen in der Richtung verwiesen wird.
Das wird sich heute nicht mehr belegen lassen.
Durch die Schließung des Institutes kam es zu zahlreichen Protesten aus
dem In- und Ausland, die das Landesgesundheitsamt innerhalb kurzer
Zeit veranlaßten, dem IBICA Institut vorläufig die Herstellung wieder zu
gestatten.
In einem nachfolgenden Gerichtsverfahren unterlag dann Enderlein, nicht
wegen der angeblich festgestellten Mängel, sondern weil Enderlein zwar
eine Herstellerlaubnis für die Firma Sanum/Berlin hatte, nicht aber für das
Institut IBICA – man nahm diese Formalie zum Anlaß, Enderlein de facto
die weitere Herstellung seiner Präparate in Berlin unmöglich zu machen.
Damit waren die Angriffe seitens des Landesgesundheitsamtes Berlin auf
Enderlein und sein Werk noch lange nicht zu Ende, belegt u. a. durch
einen Brief von Dr. Stein an Sigrid Enderlein aus dem Jahr 1977: Selbst
nach dem Angriff des Landesgesundheitsamtes auf die Produktion der
Heilmittel nach Prof. Enderlein hat es, nach der Verlegung seines
Institutes nach Hamburg, weiter massive Angriffe des
Landesgesundheitsmates auf das Werk von Enderlein gegeben, und das
über die Grenzen der Zuständigkeit des Landesgesundheitsamtes Berlin
hinaus, bis hin zur Schließung von Arztpraxen von Ärzten, die die Mittel
von Prof. Enderlein einsetzten, wie z. B. von Dr. Smend in Hamburg;
gerade Letzterer hatte sich jahrzehntelang in Vorträgen für die
bahnbrechenden neuen Erkenntnisse bei der Entstehung von Krankeiten
und deren Heilung nach der Symbioselenkung gemäß Prof. Enderlein
eingesetzt.
Doch – noch einmal zurück in das Jahr 1952 – gehen wir einmal ins Detail:
wie sah der Angriff aus, was lag ihm zugrunde: Dank der noch in einem (!)
Exemplar der Erwiderungsschrift von Prof. Enderlein ist es uns heute
möglich, noch einmal zurückzublicken und zu erkennen, welche
Dilettanten mit Prof. Dr. Henneberg und Dr. Saalmann damals am Werke
waren: